Jowee Omicil
FR•14•03•25
20••30

KONZERT in der Vergangenheit

Jowee Omicil

Bwa KaYimaN CeremonY

Vielleicht hat Hollywood unsere Vorstellung von Voodoo zu stark beeinflusst. Anders als in vielen von Untoten und Zombies bevölkerten Film-Szenen hat die aus Westafrika stammende Religion nämlich weniger mit Horror als vielmehr mit Heilung zu tun. Darauf beruft sich auch der Saxofonist Jowee Omicil, ein Kanadier mit haitianischen Wurzeln. Der führt bei uns seine Spiritual Healing: Bwa Kayiman Freedom Suite auf. Die befasst sich mit einem Ritual von 1791, das einen Wendepunkt im haitianischen Sklavenaufstand einläutete.

Spiritual Jazz wird das heute gern genannt, was Jowee Omicil spielt. Für den legendären britischen DJ und Produzenten Gilles Peterson klingt die Mixtur des Kanadiers so, als hätte man Anklänge an Ornette Coleman und Pharoah Sanders mit Tonnen an Grooves aus Afrika, der Karibik und dem New York der 60er und 70er Jahre unterlegt.

Der Pastorensohn Jowee Omicil wurde in der Kirche seines Vaters musikalisch sozialisiert – er begleitete den Chor des Kirchenhauses am Piano. Dann wendete er sich dem Saxofon und dem Jazz zu. Der unter anderem Am Berklee College of Music ausgebildete Musiker kann auf eine steile Karriere schauen. Der von vielen als Visionär bezeichnete Jowee Omicil arbeitete nämlich bereits mit den Moutin Brothers (die mit ihm in der Unterfahrt gastierten), mit Roy Hargrove, Tony Allen, André 3000, Marcus Miller, Ibrahim Maalouf sowie mit Francisco Mela und hatte eine Rolle in Damien Chazelles Netflix-Serie The Eddy.