Céline Rudolph
MO•26•04•21
20••00

© Joachim Gern
© Joachim Gern
© Jordana Schramm

KONZERT in der Vergangenheit

Céline Rudolph

‘Pearls’

Pearls – schon das Wort führt Regie für Gedankenfilme. Je nach Prägung oder Erfahrung wird dieser zum Drama, zur Komödie oder der Dokumentation einer leidenschaftlichen Affäre. Die eine denkt bei Perlen an Schmuckstücke, eine andere an Tauchgänge vielleicht, ein dritter, womöglich Biologe, an die Abfallprodukte entzündeter Muscheln. Dass Céline Rudolph, laut dem französischen Radiosender TSF selbst "ein Juwel des europäischen Jazzgesangs", eher an die poetischen und philosophischen Aspekte der "Pearls" denkt, wird gleich im Titelstück ihres neuen, achten Albums klar. Sanft und sinnlich singt sie von den Perlen, die ihren Geist bevölkern, nennt sie Souvenirs, die sie sorgsam bewahrt - in feinsinnig geschichteten Harmonien, starken Strophen oder aufregenden Improvisationen. Der instrumentale Sound dazu ist geprägt von, ja, perlenden Wurlitzer-Klängen und dem warmen Fender Rhodes, vom aufbrausenden, energetischen Schlagzeug und erdigen Basslinien, von der akustischen Gitarre, die Céline schon seit ihrer Kindheit begleitet. Nach Brooklyn hat es die Perlenfischerin aus Berlin dafür gezogen, zum Drummer und Produzenten Jamire Williams, in dessen musikalischer Vita sich etwa Herbie Hancock, Solange Knowles, John Mayer oder Robert Glasper finden. Die daraus resultierenden "Pearls" ergeben ein komplexes und wunderschönes Album, irgendwo zwischen diesen musikalischen Polen, dabei immer eigen und faszinierend.

Besetzung

Céline Rudolph

voc, git, perc 

Ulf Kleiner

p, rhodes 

Matthias Pichler

 

 

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