Mary Halvorson's Code Girl
DO•05•03•20
20••30

© Reuben Radding

KONZERT in der Vergangenheit

Mary Halvorson's Code Girl

Mary Halvorsons Gitarre kann klingen wie R2-D2s betrunkene Schwester. Amirtha Kidambi beamt den Zuhörer durch Raum und Zeit, wenn sie mit fremden Zungen über Sturmwolken singt. Und Adam O’Farill kann mit seinem Atem Metall schmelzen. „Code Girl“ hat eine bizarre Sci-Fi-Aura und trotzdem viel Gefühl.

Halvorson versenkt sich in ihrer Musik, verschwindet hinter ihr. Ihre kompositorische Sprache ist erstaunlich und ihr an Robotersprache erinnernder Signature-Sound einzigartig. Kidambi vermittelt mit ihrer Stimme nicht nur Halvorsons Songtexte, sondern fügt dem komplexen Bandklang noch eine weitere instrumentale Ebene hinzu. Ihre Improvisation auf sinnlose Silben bekommt durch indische mikrotonale Glissandi oder klassisches Opernvibrato plötzlich eine historische, ethnische oder spirituelle Konnotation. Adam O’Farill spielt meist den emotionalen Gegenpart von Halvorson. Seine Trompete kann nicht nur strahlen und glänzen, sondern die gesamte Emotionstonleiter spielen: säuseln, singen, schreien oder schluchzen. Michael Formarek am Bass, Maria Grand am Saxofon und Tomas Fujiwara an den Drums lenken das Schiff und sorgen dafür, dass der Sound nie zu weit ins All abgleitet. Er bleibt außerirdisch romantisch, verstörend mystisch, hintergründig skurril.

Besetzung

Amirtha Kidambi

voc 

Maria Grand

sax, voc 

Adam O’Farrill

tp 

Mary Halvorson

git 

Michael Formanek

Tomas Fujiwara

dr 

 

 

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